Seepferdchen

Landwirtschaftliches Flair

Der Fachbereich 10 (Energietechnik) der FH-Aachen am Campus Jülich führte erstmals eine Projektwoche durch.

253 Studierende der Energietechnik beschäftigten sich gleichzeitig eine ganze Woche lang mit einem gemeinsamen Thema, welches für die stark landwirtschaftlich geprägte Region um den Campus Jülich auf der Hand liegt: „Angetriebene Anhänger in der Landwirtschaft“.

Ein Großteil der Anhänger und gezogenen Maschinen in der Landwirtschaft, z.B. Muldenkipper, Silagewagen, Erntemaschinen, Gülle/Wasser-Fässer, Häcksler, u.v.m. werden von einem Schlepper (Traktor) gezogen, ohne einen eigenen Antrieb zu besitzen. Der Schlepper muss die komplette Antriebsleistung aufbringen und diese auch auf die Räder bringen. Dies ist besonders im Gelände und auf der Ackerfläche problematisch. Als Abhilfe müssen oft hohe Zusatzgewichte am Schlepper angebracht werden, um ausreichend Traktion auf die Antriebsachsen des Schleppers zu bringen.  Durch eine geeignete Bauart des Anhängers kann man erreichen, dass die starre Zugdeichsel bereits eine ausreichende Gewichtskraft auf die Hinterachse aufbringt. Dies wirkt sich jedoch nicht oder eventuell sogar nachteilig auf die angetriebene Vorderachse des Schleppers aus.

Dies ist sowohl aus ökologischen als auch aus ökonomischen Gesichtspunkten unvorteilhaft. Durch die Zusatzgewichte werden der Kraftstoffverbrauch und damit die Emissionen erhöht. Zugleich reduziert sich die Nutzlast, da das zulässige Gesamtgewicht beschränkt ist.

Moderne Konzepte sehen hier eine Verteilung der Antriebsleistung auf alle Achsen vor, also ebenfalls auf die Achsen des Anhängers. Da diese Problematik ebenfalls die Landtechnik beschäftigt, waren externe Partner schnell gefunden. Ohne zu zögern sicherten einige Unternehmen Unterstützung bei der Durchführung der Projektwoche in Form von Geräten und Personal zur Beratung der Studierenden zu. Gleichzeitig stand quasi das komplette Kollegium des Fachbereiches als Berater zur Verfügung. Zum Start der Projektwoche verwandelte sich der Campus Jülich in eine landwirtschaftliche Ausstellung mit Schleppern, Anhängern und Teleskopladern.

Damit war die Basis für eine Projektwoche mit besonderem Reiz gelegt. Die Kombination aus der Aufgabenstellung und den drei Disziplinen der Studierenden im Fachbereich Energietechnik eröffnete enormes Potenzial. Die Teams setzten sich aus Studierenden der Studiengänge Maschinenbau, Elektrotechnik und Physik zusammen und die interdisziplinären Teams konnten das Thema der Projektwoche aus mehreren Blickwinkeln des Ingenieurwesens betrachten. Schwerpunkt der Aufgabenstellung war neben der Recherche des aktuellen Stands der Technik, ein geeignetes Antriebskonzept für Anhänger von landwirtschaftlichen Geräten zu entwickeln und zu konzeptionieren.

Dabei musste eine besondere Bedeutung auf  folgende wichtigen Aspekte gelegt werden:

  • Ökologie
  • Ökonomie
  • Machbarkeit (technologische Betrachtung)
  • Gewichtsersparnis / Erhöhung der Nutzlast
  • Reduzierung von Emissionen und Kraftstoffverbrauch
  • Kosten in der Serie
  • Möglichkeiten zur Umrüstung konventioneller Schlepper / Anhänger  

Kein leichtes Paket. Diese Projektarbeit fand unter industrieähnlichen, realen Bedingungen statt: Gruppenarbeit mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, aufkommender Wettbewerb unter den Studierenden, Zeit- und Erfolgsdruck. Eine Musterlösung gab es nicht. Dafür aber viele sehr interessante und dabei höchst unterschiedliche Lösungsvorschläge.

Das Fazit nach einer Woche Projektarbeit mit 253 Studierenden fällt aber insgesamt sehr positiv aus, insbesondere von Seiten der Studierenden. Diese haben ihr erlerntes Wissen in einem aktuellen Thema aus der Industrie ausführlich anwenden können. Aufgrund der allseitigen positiven Resonanz wird die Projektwoche zum festen Bestandteil einer möglichst praxisnahen Ausbildung der Studierenden im Fachbereich Energietechnik am Campus Jülich der FH Aachen.

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